Zwischen Ruhm und Gerücht
»Ursprünglich bezeichnete Pheme relativ neutral eine Nachricht oder einen Hinweis unklaren Ursprungs, im Gegensatz zu einer aus bekannter Quelle stammenden Nachricht, also ist Pheme der Hinweis, das Gerücht, die Anmutung, aber auch Vorzeichen und Omen.«1 Die anscheinend perfekte Metapher für diese Reportage.
Die gesammelten Aussagen sind keineswegs fundiert, begründet, recherchiert. Sie sind Antworten von Personen, die nicht zu den klischeehaften Treuhändern Liechtensteins gehören, jene, die nicht das Bild des Liechtensteiners widerspiegeln. Es sind jene, die kämpfen, um über Wasser zu bleiben. Die arbeiten, um sich irgendwann auch ein schönes Haus am Hang leisten zu können.
Diese Arbeit spielt nicht darauf ab, Liechtenstein schlecht zu machen. Im Gegenteil, ich habe sehr gute Erfahrungen im Umgang mit Liechtensteinern gemacht. Es geht um das Hören, das Lauschen, das Folgen von Beschwerden, Unstimmigkeiten und Ungerechtigkeiten. »Das Gerücht rinnt schneller als Wasser dahin, läuft schneller als der Wind, und fliegt schneller als irgend ein Vogel.«2 Ich habe lediglich versucht, Teile davon festzuhalten.
