Die Ursprünglichkeit verschwindet

Der wirtschaftliche Wandel Dornbirns am Beispiel der Hanggasse
von Stefanie Löwe

Die Hanggasse verläuft heute genau im Zentrum der drei Hauptverbindungs-straßen im Hatlerdorf – Raiffeisenstraße, Arlbergstraße und Lustenauer Straße. Mit ihren etwa einem Kilometer Länge und der 30er-Beschränkung spielt die Straße keine große Rolle für das Hatlerdorf oder sogar für Gesamt-Dornbirn.

Als die Durchzugsstraße vom Rand des Berges in das Rheintal verlegt wurde und auf diese Art und Weise die sogenannte „Heerstraße“ entstand, war dies allerdings noch anders. Zu jener Zeit war sie Bestandteil eines des wichtigsten Handelsstraßen im Vorarlberger Rheintal. Der genaue Zeitpunkt dafür lässt sich heute nicht mehr exakt feststellen. Man vermutet jedoch die Errichtung um 1536.

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts nutzten die Anwohner, die noch zum Teil kleine unausgebaute Straße, um ihre Tiere ins Ried und damit auf die Weide zu treiben. Die Straße stellte eine lebenswichtigen Grundlage für die Menschen dar. Der zunehmende Verkehr und die wachsende Infrastruktur führten im Laufe der Jahre zum schrittweisen Ausbau der Straße – bis zu ihrem heutigen Erscheinungsbild.

Der letzte wirkliche Bauernhof in der Hanggasse

Der letzte wirkliche Bauernhof in der Hanggasse

 

Der Name der Straße hat nichts, wie man zuerst vermutet, mit einem Hang zu tun. Zwar merkt man eine leicht Steigung in Richtung Krankenhaus, aber das ist auch alles. Die Historiker vermuten, dass der Name vielmehr einem „Hand(g)er“, früher einer Art Hilfspolizist, entstammt. Dieser trug einen kurzen Spieß mit einer langartigen Spitze – „Handger“ –  genannt.

Anhand zweier Zeugenberichte spiegelt diese Reportage das Leben, aber vor allem auch die Veränderungen in den letzten 200 Jahren wieder.

Audio-Reportage über die Hanggasse