Wie leben im Palast
Der Palast von Hohenems ist vieles: Touristenattraktion, Veranstaltungsort, Repräsentationsobjekt… Eine Funktion jedoch erfüllt er seit seiner Erbauung durchgehend, nämlich die eines Wohnhauses. Diese Reportage erforscht die Schnittstellen zwischen den öffentlichen und den privaten Räumen im Palast.
1562 erteilte Mark Sittich III. von Hohenems den Auftrag zur Erbauung des Palastes an den italienischen Architekten Martino Longhi. Von Anfang an stand die öffentliche Nutzung des Gebäudes mit in Planung. Als Repräsentationsobjekt, Gerichtsgebäude, Veranstaltungsort, etc. stand der Palast von Beginn an im Fokus öffentlichen Interesses. Eine dauerhafte Funktion erfüllt das Anwesen seit der Erbauung bis heute, nämlich die eines Wohnhauses. Seit 1779 wird das Haus von der gräflichen Familie Waldburg-Zeil bewohnt, in deren Besitz es auch heute noch steht. Bei einer Begehung des Palastes kann der aufmerksame Besucher neben den historischen Objekten viele Spuren entdecken, die die private Nutzung des Hauses veranschaulichen.
Diese Reportage soll die Schnittstellen zwischen öffentlichem und privatem Leben in den begehbaren Teilen des Palastes aufzeigen. Die Photographie ist dabei ein probates Mittel, um Momentaufnahmen der Verschmelzung von familiärem und allgemein zugänglichen Räumen einzufangen. Atmospährisch unterstützt wird sie dabei von einer Tonspur, die neben persönlichen Eindrücken des derzeitigen Grafen, Herrn Franz Clemens Waldburg-Zeil und einem Audiokommentar des Reporters die Klangwelt des Hauses hörbar macht.
Dabei wird vor allem einer Frage nachgegangen: Wie lebt es sich eigentlich in einem Palast?
Eine Reportage von Manuel Tiefengraber